Wahrheit:
Die Kleinneundorf Ortschronik ist seit Beginn der DDR spurlos verschwunden. Fragmente sollen bis zur 950-Jahrfeier Probstzellas im Jahr 1965 erhalten gewesen sein. Seitdem sind die zur Verfügung gestellten Stücke unauffindbar. Wo also mögen diese Dokument verblieben sein. Trotz alledem sind uns noch viele Details und historische Informationen erhalten geblieben.
Die erste urkundliche Erwähnung Kleinneundorfs als "Nuwendorfchene" ist auf den 28. April 1324 (Vgl. Sagittarius, C. (1903): S. 56)datiert. Folgende weitere Namensvariationen treten in späteren Jahren auf:
1379: "Nauendorf" (Vgl. Sagittarius, C. (1903): S. 71)
1414: "Newendorf ob Zell", "Klen Newen-dorflin", "Klänein-darf" (Vgl. Brückner G. (1851): S. 575), "Neundorf ob Zelle" (Vgl. Freiherr von Reitzenstein, C. Chl. (1871): S. 214)
1446: "Neundoerflein bei Zelle" (Vgl. Freiherr von Reitzenstein, C. Chl. (1871): S. 228), "Neuendorffle bei Zcel" (Vgl. Werner, G. (1971): S. 123)
1454: "das klein Neundorfflein über Zelle" (Vgl. Freiherr von Reitzenstein, C. Chl. (1871): S. 231), "das kleyne newendorfflen uber Czelle gelegen" (Vgl. Werner, G. (1971): S. 123)
1497: "das dorf Neundorflyn ober Zeel" (Vgl. Werner, G. (1971): S. 123)
1729/38: "Hofe" (Vgl. Homann, J. C. (1729): Thuringiae Tabula, Nürnberg)
1759: "Hofe", "Kl. Neuendorff" (Vgl. Le Rouge, G.-L. (1759): Thuringe Orientale Partie Meridionale. Band: Atlas Portatif Des Militaires Et des Voyageurs, Paris)
18., 19., 20. Jh.: "Klein Neundorf(f)", "Kleinneundorf(f)"
Kleinneundorf um 1850
1895: Das „Obere Dorf“ errecht seine maximale Ausdehnung.
1870: Karl Großer nimmt den "Dorfbruch" in Betrieb.
1874: Der "Dorfbruch II" wird eröffnet. Auf gemeinsamen Beschluss wird die Nachtwache im Ort eingestellt.
1878: Der Dorfbruch II wird stillgelegt.
1881: Die ehemals über den Teich verlaufende Dorfstraße wird unterhalb des Teiches verlegt.
1907: Bau des Wasserhauses oberhalb des Dorfes
1908: Verlegung einer Hochdruckwasserleitung, die an das Wasserhaus angeschlossen wird
1910: Der Ort wird durch die Probstzellaer Ittingwerke elektrifiziert
1914: Theodor Großer setzt den Dorfbruch II wieder in Betrieb
1914-1918: Der Erste Weltkrie kostet drei Menschenleben in Kleinneundorf
1923: Die Thüringer Schieferwerke A.G. werde neuer Besitzer der Brüche Dorbruch I und Dorfbruch II
1928: Die Brüche Dorfbruch I und Dorfbruch II werden stillgelegt.
1939-1945: Der Zweite Weltkrieg kostet neun Menschenleben in Kleinneundorf
1949: Gründung der DDR. Durch die, in den darauffolgenden Jahren, durchgeführte Grenzbefestigungsmaßnahmen gerät Kleinneundorf in die "5 Kilometer Sperrzone, in der sich nur Personen mit Aufenthaltserlaubnis befinden durften.
1957: Kleinneundorf wird in die Gemeinde Probstzella eingemeindet.
1959: Die Ortsstraße wird mit Pflastersteinen befestigt
1961: Die Familien Franke und Escherich werden durch die DDR ausgesiedelt.
Kleinneundorf 1867
1414: Der Ort ist eine orlamündisch-launsteinische Besitzung. Bald darauf ist er dem Stift Saalfeld zugehörig. (Vgl. Brückner G. (1851): S. 575)
1499: Kleinneundorf wird als Lehen an Sebastian von Pappenheim gegeben (Vgl. Brückner G. (1851): S. 576)
1532: Sebastian von Pappenheim tauscht Kleinneundorf mit Conrad von Mansfeld gegen Großneundorf. Seitdem gehört unser Ort zu Probstzella. (Vgl. Brückner G. (1851): S. 576.)
1650: Im Ort wohnen bereits 13 Familien. (Vgl. Brückner G. (1851): S. 576)
1790: Die Flur ist in sieben ganze und sechs halbe Bauerngüter aufgeteilt. (Vgl. Brückner G. (1851): S. 575)
1853: Die Besiedelung des unteren Ortskerns, der sich um den Dorfteich herum gruppiert, ist abgeschlossen. Später wird dieser Ortsteil „Unteres Dorf“ genannt.
1853: Es gibt ein Gemeindehaus und 15 Wohnhäuser. Die Siedlung beherbergt 22 Familien, 123 Einwohner und 271 Stück Vieh (130 Schafe, 101 Rinder, 20 Schweine, 20 Ziegen). Die Flur ist in 10 Bauerngüter separiert und umfasst eine Fläche von 6,38 Hektar (ha) (3,23 ha Feld, 2,20 ha Wiesen und Hut (Hütefläche für die Viehzucht), 1,40 ha Waldboden). (Vgl. Brückner, G. (1851): S. 575 f.)
Der weitere geschichtliche Verlauf :
1989: Fall der Mauer.
2002: Einweihung des Bergkreuzes
Aussiedlung der Familie Franke